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Geschichten aus dem Leben im Krankenhaus – von Kindern, Eltern, Pflegekräften, Ärztinnen und Ärzten

Zu früh auf der Welt, zu weit der Umzug

Die Geburt unseres Sohnes verlief nicht ganz einfach: Fritz musste in der 25. Schwangerschaftswoche geholt werden, nachdem meine Frau schon fünf Wochen im Krankenhaus gelegen hatte. Er wog dann gerade mal 712 Gramm! Aber die Betreuung in der Klinik war wirklich hervorragend, ganz besonders, als Fritz auf der Intensivstation im Inkubator lag und wir feste Pflegekräfte hatten, die sich rund um die Uhr um ihn kümmerten. Das gab uns Sicherheit und so konnten wir ein richtig gutes, enges Verhältnis zu den Pflegekräften entwickeln. Als Fritz nach vielen Wochen kräftig genug war und wir dann von der Frühchenstation in die Kinderklinik ins Annastift umziehen mussten, war das schon stressig für uns drei. Gut, dass die neue Kinderklinik am Marienkrankenhaus gebaut wird, ganz nah bei der Frühchenstation. Eine Erleichterung für alle Eltern und ihre kranken Babys!

 

Familie Engelmann mit Fritz (2)

Fit für die Schule – in der Klinik!

Als ich noch nicht wusste, dass ich Diabetes habe – das war noch im Kindergarten, da war ich sechs – war das ganz komisch. Denn ich war immer müde. Immer hatte ich Durst und musste ständig zur Toilette. Manchmal bin ich sogar am Tisch eingeschlafen. Deshalb sind meine Eltern mit mir in eine große Klinik gefahren, aber dort war´s nicht schön. Darum sind wir dann hierher ins Diabeteszentrum im Annastift gefahren und da war es viel besser. Ich hatte auch keine Angst mehr. Alle sind hier richtig nett und kümmern sich um mich, wenn ich komme. Hier gibt´s sogar Kurse, damit ich lerne, wie ich mir selber helfen kann! Das ist super!

 

Nele (8)

In einem Boot – statt in zweien

Dass die Kinderklinik jetzt zusammengelegt und alles näher beieinander sein wird – Kindernotaufnahme, Ambulanz, Diagnoseräume, OP-Säle und Intensivstation, und klar die gesamte Kinderklinik – das finde ich sehr gut. Die Wege von einem Standort zum anderen sind schon sehr lästig und zeitraubend. Im Neubau sind wir dann auch alle zusammen in einem Boot – und nicht mehr in zwei verschiedenen.  

 

Behiye Menge, Medizinische Fachangestellte in der Kinderambulanz

Räume zum Kraft tanken

Ich erlebe nicht nur Leid, sondern auch viele freudige Momente, in denen wir mit den Patientinnen und Patienten viel lachen. Das sind für sie sehr wertvolle Momente in schweren Zeiten, viele reden auch lieber mit „Fremden“ als mit Angehörigen. Dafür sind wir dann da. Ich freue mich sehr auf die Palliativstation im Neubau – nicht nur wegen der Einzelzimmer für die Patientinnen und Patienten und des schönen Aufenthaltsraums für kleine Feiern mit Familie oder Freunden. Wir werden endlich auch einen Raum haben, wohin wir uns nach sehr schwierigen oder traurigen Gesprächen zurückziehen können. Das ist wichtig, damit auch wir zwischendurch neue Kraft tanken können.   

 

Elisabeth Aulenbacher, seit 2011 Ehrenamtliche auf der Palliativstation

Der Neubau wird viel weniger an ein Krankenhaus erinnern

Ich bin seit 35 Jahren Kinderarzt und habe es noch nicht einen einzigen Tag lang bereut. Für mich erfüllt sich jetzt aber mit dem Neubau ein sehr lang gehegter Wunsch. Denn an dem neuen Standort werden wir viel besser ans Haupthaus angebunden sein. Ganz zu schweigen davon, dass es mehr Platz für Eltern und Kinder gibt und die Atmosphäre viel weniger an ein Krankenhaus erinnern wird. Kranke Babys, Kinder und Jugendliche brauchen zum Gesundwerden neben optimaler medizinischer Versorgung und Pflege vor allem eines: sehr viel Zuwendung und die Nähe ihrer Eltern. Mit der neuen Klinik können wir ihnen das noch besser ermöglichen.

 

Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich Merz, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin

Mehr Platz am Ende des Lebens

Für mich werden mit der neuen Palliativstation Träume wahr. Wir werden moderne Klimatechnik und Sanitäranlagen in den Zimmern haben und eine farbenfrohe, freundliche Umgebung. Aber vor allem gibt es dann mehr Platz für jeden Einzelnen. Die Krankheitssituation unserer Patientinnen und Patienten ist eine große Herausforderung für alle. Ein eigenes Zimmer, in dem sie ungestört sein können, ist deshalb enorm wichtig. Besonders für die vertrauensvollen Gespräche, die sie mit uns oder mit ihren Angehörigen führen wollen. Und auch für die Würde am Ende des Lebens. 

 

Prof. Dr. med. Jörg Hoffmann, Chefarzt der Medizinischen Klinik I, Facharzt für Innere Medizin und Palliativmedizin